Donnerstag, 12. Mai 2016

Time for eating!


Hast Du Dich schon mal gefragt, welch ein "Eß-Typ" Du bist?

Gehörst Du zu denen, die jedes Salatblatt zählen und panisch auf der Suche nach versteckten Kalorien ist?


Bist Du die, die genau weiß, wieviele Kalorien sie zu sich nehmen darf und schätzt dies grob ein?

Oder isst Du einfach dann, wenn Du Hunger hast?
Oder isst Du nach Makros und weißt am Ende des Tages, dass Du alles richtig gemacht hast?

Ich glaube nicht, dass es hier ein Falsch oder Richtig gibt, solange Du Dich so ernährst, dass Dein Körper alles bekommt, was er braucht.
Hier aber fängt das Problem an, denn wir haben verlernt, auf den Körper zu achten und seine Bedürfnisse wahrzunehmen.

Ich lehne mich vielleicht sehr weit aus dem Fenster, aber für mich ist dies bereits eine Form der Eßstörung: Man kennt den eigenen Bedarf nicht mehr - man hat das Gefühl für sich verloren.
Und das ist in dieser Zeit leider nicht ungewöhnlich, denn wir leben in einer Welt, in der man am liebsten alles vorgesetzt bekommt. Fertig angerichtet.
Aufgrund dessen sind wir gar nicht mehr dazu gezwungen, uns eigenständige Gedanken zu machen - geschweige denn auf ein Gefühl zu vertrauen, das so trügerisch ist......denkt man.
Dann lieber das nehmen, was einem diktiert wird.
Wird schon passen.
Und ich schließe mich da nicht aus, biete ich doch auch Makropläne an. Und in meinen Challenges gab es immer fertige Ernährungspläne.

Ist das gut?

Es könnte ein Sprungbrett sein, damit man wieder ein Gefühl für eine angemessene Menge entwickelt.
Dennoch habe ich immer auch dazu aufgefordert, eigene Ideen einzubringen und die Nahrungsmittel miteinander zu vergleichen.
Klar ist das mit einem gewissen Aufwand verbunden. Aber ich möchte eigenständig denkende und handelnde Ladys um mich haben, kein blindes "Gefolge".
Trotzdem tun sich einige sehr schwer damit, einen eigenen Weg zu finden.
Das Körpergefühl scheint so tief vergraben, dass daraus eine große Unsicherheit resultiert.
Und Unsicherheit ist ein schlechter Berater, wie Du weißt.

In solchen Fällen ist ein Makro-Plan sicher eine gute Wahl, denn hier hast Du eine Orienterung, eine Basis, und musst dennoch selbst am Plan arbeiten und Dich mit den Nahrungsmitteln auseinandersetzen.
So soll das sein!

Ich selbst pendel oft (wenn ich kein Event habe, auf das ich mich vorbereiten muss) zwischen meinen Makros und dem intuitiven Essen.
Ich finde es ganz wchtig, wenn man soweit ist, seinem eigenen Gefühl zu vertrauen und alle Apps mal geschlossen zu lassen.

Dadurch, dass ich mich über lange Zeit mit Nahrungsmitteln auseinandergesetzt habe, weiß ich in etwa, was drin steckt. Und es gibt ja auch die schönen Kennzeichnungen, die Dir sagen, was Du Dir da zwischen die Backen schiebst.
Dadurch bewahrst Du Dir einen kleinen Überblick, wenn Du magst.

Wenn ich intuitiv esse, dann achte ich schon darauf, dass mein Proteinbedarf gut gedeckt ist. Die genaue Menge weiß ich dann zwar nicht, aber es wird in etwa schon passen.

Wie mach ich das mit Kohlis und Fetten?
Intuitiv!
Wenn ich auf etwas Hunger habe, dann esse ich es.
Und ich weiß sehr genau, wann ich satt bin.
Ich brauche kein "Überfressen", weil ich mr grundsätzlich alles erlaube, worauf ich grad Lust habe. Auch Schokolade. Und Kekse.
Mein Körper ist niemals so ausgehungert, dass ich dann das Gefühl habe, alles essen zu müssen, was mir grad unter die Nase kommt.
Es gibt keine Entbehrungen in meinem Ernährungsplan.
Ich habe auch keinen Cheat-day, an dem ich "ungesunde" Nahrungsmittel zu mir nehme.
Ungesund ist für mich alles, was maßlos zu sich genommen wird.
Gibt es bei mir nicht.
Und das braucht tatsächlich kein Mensch, wenn er sich darum bemüht, "ordentlich" und abwechslungsreich zu essen.

Diese Fressattacken entstehen doch nur durch Entbehrungen, durch Verbote.
Falsche Ansätze und Glaubenssätze finde ich immer wieder:

Du darfst keinen Zucker zu Dir nehmen.
Nudeln sind schlecht.
Brot macht dick.
Schokolade macht Cellulites.
Sport vor dem Frühstück mach dünn und Kohlis nach 18 Uhr machen dick.
Und so weiter.....

Wie ätzend, ein so beschränktes Leben zu führen!
Dass man selbst - und der Körper - irgendwann Frust schiebt: KEIN WUNDER!
Und dann kommen die Gelüste.
Und Du kannst ihnen nur über einen gewissen Zeitraum UNBESCHADET  widerstehen - egal, wie diszipliniert Du auch bist.
Ein so verboterfüllter Alltag ist auf Dauer ungesund.
Für Körper und Seele.

Deshalb solltest Du genau beleuchten, was Du da mit Dir machst.

Eine schöne fitte Figur zu haben ist toll.
Aber sollte dieses Ziel Dein gesamtes Leben so ungesund bestimmen?
Ich finde nicht.
Wenn man nur darauf seinen Fokus richtet, verpasst man so viele wunderschöne Augenblicke im Leben, die vielleicht nie wiederkommen.

Versteh mich nicht falsch:
Ich bin ein Fitness-Coach und liebe meinen Beruf UND mein Training.
Aber als Coach verstehe ich mich auch als Mensch, der Dir die schönen und leichten Seiten des Fitness-Lebens zeigt.
Schweiß fließt genug bei mir:-)
Doch neben der harten Arbeit, die mit viel von mir geforderter Disziplin einher geht, lehre ich auch die "Leichtigkeit des Seins", das Schöne am Essen, die Vielseitigkeit der Esskultur.
Und die verschiedenen Annäherungen an ein gesundes Eßverhalten.
Ist wichtig, finde ich

Vielleicht probierst Du so ein intuitives Essen auch mal aus.

Bei mir ist das so:
Morgens muss ich einfach immer meine Haferflocken mit Blaubeeren und Proteinpulver haben - weil ich das liebe!!!!
Und dann lasse ich meinen Gelüsten ihren Lauf :-)
Nach 2 Stunden hab ich immer schon wieder Hunger. Aber worauf? Mal was Süßes? Dann beiße ich in ein Stück Schokolade.....oder ich nehme einen Schokoriegel.
Ich sterbe für Kekse - darf auch gern sein:-)
Mittags.
Je nachdem, wieviel Zeit ich habe und worauf ich Appetit habe.
Wenn es draußen sehr warm ist, liebe ich einen schönen Salat mit Thunfisch. Dazu nehme ich gern Brötchen oder Brot. Simpel und lecker.
Pfannkuchen von Mama sind immer ein Genuss! Und Mama macht sie OHNE Proteinpulver - ja und? Hab ich Hunger drauf und meine Ma war wieder fleißig - wie doof müsste ich denn sein, mir das entgehen zu lassen?
Ich zähle dabei weder Kalorien noch Makros!
Und so geht das den ganzen Tag.
Wenn es heiß ist, esse ich gern auch mal ein Eis.
Und es darf auch mal ein Nudelauflauf in einer Käsesauce sein.
Also alles oben Beschriebene nicht an einem Tag:-) Aber über die Woche verteilt kann das schon passieren. Klar achte ich auf reichlich Gemüse dabei. Und auf so doofe Sachen wie Cola etc. verzichte ich ganz. Ich möchte mich nicht nur auf "ungesunde" Sachen stürzen - aber nur gesund geht auch nicht ganz.
Und genau die Mischung ist für mich perfekt.
So verbiete ich mir nichts.
So bekomme ich keinen überschäumenden Mega-Hunger.
So gönne ich mir viel Schönes.
Und bin trotzdem fit.
Das geht.

Aber dafür solltest Du bereits ein gutes Körpergefühl besitzen und wissen, was Dir gut tut.

Beispiel:

Wenn Du sehr übergewichtig bist und Dich zuvor von Pommes, Pizza und Fertiggerichten ernährt hast, wird es Dir sicher schwer fallen, plötzlich auf die Bedürfnisse Deines Körpers zu hören.
Denn Dein Körper wird weiterhin Pommes, Pizza und Fertiggerichte fordern.
Weil der Körper ein Gewohnheitstier ist.
Er gewöhnt sich an alles, was Du ihm mehr oder minder regelmäßig auftischt.
Und so wirst Du Deinem Körper erst mal wieder beibringen müssen, wie eine gesunde Kost schmeckt.
Das ist eine enorme Umstellung und kostet einiges an Zeit.
Aber wenn Du den kleinen Hügel erst mal genommen hast, klappt der Rest sehr gut.
Du findest irgendwann eine Balance.
Das ist der erstrebte "Zustand", der Dir viele Freiheiten erlauben kann.

Anderes Beispiel:

Wenn Du wie ein Spatz isst und Dir nichts erlaubst, was die Geschmacksnerven in Partylaune versetzt (Schoki!), musst Du Genuss erlernen.
Heißt nun nicht, dass Du ungesund essen lernen sollst.
Aber Du musst lernen, Abstand von Entbehrungen zu nehmen.
Du musst lernen, dass Genuss nicht gleich FETT heißt.
Du musst lernen, dass Genuss Leben bedeutet - und dazu gehört nun mal auch ein Stück Kuchen. Oder eine Pizza. Whatever.
Dieser Weg ist nicht einfacher, als der im ersten Beispiel genannte - auch wenn viele das meinen.
Genießen ohne Schuldgefühle - das ist für viele ein harter Brocken!
Aber genau das ist der Weg, um auch hier in eine Balance zu finden.

Hört sich alles gar nicht so einfach an, wie zu Beginn erzählt, oder?

Viele "Betroffene" scheuen sich vor diese neue Richtung, da das Vertraute viel mehr Sicherheit bietet......auch wenn es nicht glücklich macht.

Ich kann jeder Lady nur raten, sich in vertrauensvolle Hände zu begeben, wenn der Schritt allein nicht vorstellbar ist.
Diese Hände sollten gut gewählt sein.
Manchmal reicht eine Freundin, manchmal eine Gruppe, manchmal ein Therapeut, manchmal ein Coach.
Wen auch immer Du wählst - streck Deine Fühler danach aus und trau Dich.
Denn Du selbst bist Dir in einer solchen Situation der schlechteste Ratgeber überhaupt.
Ich weiß das.

Sag nicht, Du findest keinen.
Dann hast Du nicht ernsthaft genug danach gesucht.

Es gibt sie überall.....kleine Helfer :-)

Während ich schreibe, habe ich Hunger.
Ich wähle jetzt Skyr (kennst Du den?).
Nicht, weil es eine tolle Proteinquelle ist.
Sondern weil ich ihn liebe, wenn ich meine Flavour Drops hineingebe.
Ich esse nichts, was ich nicht auch genießen kann.
Und mein Körper steht auch auf gesundes Zeug ;-)
Weil er das gelernt hat.

Ich würde mein jetziges Leben nie wieder eintauschen gegen das aus meiner Vergangenheit, das geprägt war von Hunger und Entbehrung.

Ich wünsche Dr von Herzen, dass auch Du irgendwann auf Deine Vergangenheit zurückblickst und darüber froh bist, dass Du Dich gerade genau da befindest, wo Du bist.

Ein gutes Gefühl....... 








1 Kommentar:

  1. Ich bin auch ein "Mischling" aus intuitivem und planvollem Essen. Ab und zu mal checken, ob die Macros im Gleichgewicht sind und dann wieder ohne Plan. Klappt super, bin zufrieden.
    Danke Anne, ich dachte schon ohne Tracken und Zählen, bin ich ein Outlower im Fitness!!!

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