Mittwoch, 27. April 2016

Slave of numbers




Kleidergröße.
Zahl auf der Waage.
Körperfettanteil.
Kalorien.
Wiederholungszahl einer Übung.
Gewicht auf der Hantelstange.
Sprintgeschwindigkeit.

Zahlen bestimmen viele Ladys.
Wir lassen uns davon bestimmen, wie wir uns fühlen: dick oder dünn. Stark oder schwach. Fit oder fett.

Viele Ladys ketten sich geradezu an ihre persönliche Zahl.
Ist der Zeiger auf der Waage um einige Zentimeter nach rechts verschoben, gibt es eine Panikwelle.
Schließt die Lieblingsjeans nicht mehr fluffig, rennen sie den ganzen Tag mürrisch und hungrig durch die Weltgeschichte.

Ich kann das verstehen - es ging mir lange Zeit ganz genau so.
Und das ist anstrengend.
Nicht nur für Dich, auch für Deine Umwelt.

Es ist eine harte Nuss meinen Kundinnen beizubringen, dass die Zahl auf der Waage geradezu nichtssagend ist.
Natürlich ist es so, dass bei einer stark übergewichtigen Person der Zeiger in eine andere Richtung rutschen muss, wenn sie die Ernährung umstellt und langsam mit dem Sport beginnt. Dann ist eine regelmäßige Kontrolle sicher richtig und auch motivierend.
Doch oftmals habe ich recht schlanke Ladys bei mir, die wenig Muskeln haben und von einem definierten Körper träumen.
Jene Damen muss ich dann in ihrem "Wiegwahn" sehr bremsen, da in diesen Fällen der Zeiger nicht das zeigt, was am Körper passiert.
Ich kann zig Mal erzählen, dass Muskeln nun mal mehr wiegen als Fett, dafür aber "platzsparender" sind, d.h. Du siehst schlank und muskulös aus und hast trotzdem mehr Kilos drauf als vorher.
Trotzdem hält sich die Panik eisern, denn wenn man weniger wiegt, ist das ein absolutes Erfolgserlebnis. Tut sich da nichts auf der Waage oder aber sie zeigt sogar mehr an, dann bekomme ich als Coach oft das große Jammern zu hören.

Diese Abhängigkeit von Zahlen geht dann weiter zur Kleidergröße, die sich ebenfalls verändern kann, wenn Du Muskeln aufbaust.
Ich habe bereits einige meiner Lieblingshosen "gesprengt" und bekomme sie einfach nicht mehr über Oberschenkel oder Hintern. Ich habe mich totgelacht, als ich meine unsinnigen "Und-ich-krieg-dich-da-drüber" - Ziehversuche im Spiegel gesehen habe. Klar hat mein Herz geblutet, weil ich diese Hosen echt geliebt habe. Aber gleichzeitig war ich enorm stolz darauf, endlich aus meinem verdörrten Klapperhähnchenkörper entflohen zu sein. War harte Arbeit - hat sich gelohnt Also Haken hinter, Hosen weg und mega gefreut. Fertig.

Die meisten Ladys können das nicht so leicht nehmen.
Auch hier ist der Vergleich mit anderen ganz groß. Dann kommen noch Medien hinzu (Germanys next Topmodel lässt grüßen) und schon hat man die A....karte gezogen, wenn man innerlich noch nicht so stabil ist.
Aber es ist alles ein Lernprozess.
Ein Weg zu Dir selbst.
Leider fehlt vielen der objektive Blick, wenn sie ihr Spiegelbild ansehen.
Leider gibt es auch immer noch Deppen, die ihre Freundinnen "schlank halten" wollen und ihnen charmante Sprüche an den Schädel hauen, wenn der Po endlich runder wird.
Genau das sind aber die Bubis, die einer Jennifer Lopez sabbernd nachkriechen würden.
Spürt man da Ärger in meinem Ausdruck? YESSSS! Ich könnte diese kleinen Jungs an die Wand stellen!
Ich stärke jeder meiner Ladys den Rücken, damit sie vor so doofen Kommis gefeit sind.

Zurück zu den Zahlen.

Wie kommst Du raus aus diesem Zahlengefängnis?
Ich habe keine Patentlösung für Dich.
In vielen Köpfen steckt folgendes fest:

Kleidergröße 34 = sexy und happy
Kleidergröße 36 und mehr = fett und häßlich.

1000- 1200 Kalorien täglich = diszipliniert und gut.
1500 und mehr Kalorien = fett und gefräßiges Monster. 

Solange Du Dich darüber definierst, wirst Du NIE glücklich.
Du wirst immer an Dir zweifeln, sobald sich Dein Körper verändert.
Du wirst Deine innere Leere immer mit Zahlen ausfüllen, die Dich über einen gewissen kurzen Zeitraum zufrieden machen. Eine trügerische Zufriedenheit.

Ich weiß, es hört sich an wie der größte Eso-Mist, aber der 1. Schritt zu einem gesunden und sexy Körper ist das Akzeptieren des eigenen Körpers (ich spreche hier ganz bewusst nicht von der Liebe zum eigenen Körper, denn davon sind die Chicks weit entfernt).

In meinen Challenges habe ich das so gemacht, dass zu Beginn gewogen wurde. Und dann nicht mehr! Wer sich dennoch wöchentlich auf die Waage gestellt hat, der hat von mir eine Strafaufgabe erhalten (man muss die Damen ja anderweitig beschäftigen). Ich weiß, dass einige dennoch heimlich auf die Waage gehüpft sind. Aber von mir gab es immer ein klares NEIN dazu. Und lustigerweise haben die, die am meisten darüber gejammert haben, dass da nichts passiert, die größten Schritte gemacht. Nur waren die nicht auf der Waage sichtbar, sondern auf den Fotos, die dann gemacht worden sind.
Deshalb rate ich euch an, regelmäßig Selfies zu machen.
Darüber bekommt ihr einen sehr guten Überblick über eure Fortschritte.
Auch das Maßband ist mitunter ein guter Freund.
Oder der Caliper.
Aber die Waage taugt nur bedingt was.

Meine Waage ist so clever, dass sie mir 5 verschiedene Werte ausspuckt, wenn ich mich 5 x nacheinander drauf stelle.
Wenn hier jemand jedes Gramm zählt, der bekommt eine Krise!
Also sage ich meiner Waage, dass sie noch viel bescheuerter ist, als ich dachte und stell sie weg.

Ich habe in den Jahren, in denen ich sehr aktiv Kraftsport betreibe, über 10 Kilo zugenommen.



Wenn Du Fotos von mir siehst, dann wirst Du aber wenig Fett an mir entdecken.
Trotzdem zeigt die Waage mehr an als vorher. Und vorher war ich skinny fat - ich sah nach mehr aus.
Und obgleich ich Dir all das zeigen und belegen kann - es wird Dir nicht helfen, bevor nicht auch Dein innerer Schalter sich umstellt.

Du musst Dich trauen, neue Wege zu gehen.
Und das ist so schwer, da Neues Angst macht.

Aber ganz ehrlich: Hattest Du vor dem 1. Date mit Deinem Traumtypen nicht auch Schiss?
Und trotzdem hast Du Dich aufgemöbelt und bist hin.
Weil Du Hoffnungen hattest. Und Träume. Und Wünsche. Und die waren stärker als diese doofe Angst.
Und exakt so muss es auch sein, wenn Du um Dich kämpfst!
Es ist toll, etwas für einen anderen zu machen.
Aber das ist eigentlich noch viel gefährlicher, denn der andere kann irgendwann abhauen oder Dich verletzen etc.
Du aber hast Dich immer.
Ein ganzes Leben lang.
Wie seltsam, dass viele es sich nicht wert sind, um gut für sich zu sorgen und genau so viel Zuneigung für sich selbst zu empfinden, wie für einen fremden Menschen.....






Vielleicht, aber auch nur vielleicht regt Dich dieser Beitrag etwas an, um darüber nachzudenken.

Das wäre bereits ein großer Schritt.

Einer, den ich Dir wünsche.......




Dienstag, 26. April 2016

The monster in me


Ich möchte gar nicht jammern.


Aber Ladies haben es nicht ganz so einfach.
Speziell diese gewisse Zeit im Monat ist etwas tricky.

Immer.

Aber noch viel mehr, wenn Du auf dem Fitnesspfad wandelst und alles voll im Griff haben willst: Training, Ernährung, Rest - alles voll im Plan.

Und plötzlich (!) ist sie wieder da: die dunkle Zeit :-)

Ich bin sonst immer sehr diszipliniert, wenn es um meine Ernährung geht.
Aber in dieser Zeit renne ich wie ein Schokozombie durch die Botanik.
Ich glaube wirklich, dass sich ein Zombie meinen Körper ausleiht ....alle 4 Wochen tankt er dann auf und verschwindet, als wäre nie was gewesen.

Ich weiß, dass viele von euch ein ähnliches Problem haben.
Manche brauchen Süßes, wie ich. Andere brauchen Salz und deftige Lebensmittel.

Und ich werde oft gefragt, was ich dagegen mache.

Eine klare Antwort: NIX!

Wir können den Körper oft auf verschiedene Art und Weise austricksen. Aber in dieser Phase helfen keine Tricks. Zumindest zeigt mir mein Körper einen dicken Vogel, wenn ich das versuche.
Und ich habe es versucht.
Und das ging so:

Die dunkle Zeit brach heran (könnte aus einem Horrorfilm sein ::-D) und mein innerer Zombie sah hungrig aus meinem Körper.
Ich trabte in die Küche und hielt automatisch vor dem Korb, in dem die Schokolade gebunkert ist.

Jetzt müsst ihr euch vorstellen, dass mein Kopf elendig versucht hat, den Zombie zu zähmen.
Ich starrte die Schokolade an.....Sekunden.......Minuten.....in meinem Kopf sah ich, wie ich die Schokolade genüßlich zwischen die Kauleiste schob und der cremige Geschmack jeden Winkel meiner Seele wohlig umspülte....

Zombie:" ICH HABEN WOLLEN!"
Kopf:" Nö - kein Platz mehr in meinen Makros heute!".
Zombie:" ICH HABEN WOLLEN!"
Kopf:" Leck mich! Heute gibt es keine Schokolade!"
Zombie:" HABEN WOLLEN _ JETZT!".

Zombies sind zwar dämlich, aber kraftvoll.
Das sind tierische Instinkte, die da wirken.

Dennoch habe ich es geschafft, keine Schokolade zu essen. Ich habe brav die Erdnussbutter gelöffelt oder habe etwas Honig genommen.....irgendwas Gesundes.

War super.

Hielt ungefähr 5 Minuten.

Und dann wandelte ich wieder in die Küche, um die fette Schokolade mit all meinen Fasern zu vertilgen.

Zombie freute sich und hielt die Klappe. Und ich kann nun nicht sagen, dass ich mich mies fühlte.

Nachdem ich diesen Film diverse Male durchgespielt hatte, konnte auch ich endlich mal daraus lernen (bin ein Spätzünder):

Der weibliche Körper ist ein Mysterium.
Und er lässt sich nicht verarschen von uns - egal, wie clever wir auch sein wollen.
Er ist toll und erfindet sich innerhalb eines Monates immer wieder neu.
Er plustert sich manchmal auf, speichert Wasser, macht unseren Körper weich und noch weiblicher und beschert uns das ein oder andere Gramm mehr auf der Waage.

Und das ist bei jeder Lady so! Mehr oder minder stark ausgeprägt, aber doch immer vorhanden.
Und das ist ok so und sollte uns nicht verrückt machen.

Fakt ist: Wenn ich in dieser Zeit Lust auf Schokolade habe, dann esse ich auch Schokolade, denn alles andere ist eine Mission Impossible (siehe oben).
Ich komme eh nicht drum herum und esse nur noch viel mehr, bis ich die Schokolade eingezingelt habe und dann doch nach ihr greife.
Dann doch gleich der direkte Griff zum Glück.

Und warum sollte ich auch nicht?
Wenn ich mir über eine kurze Dauer etwas mehr von dem "ungesunden Kram" gönne, wirkt sich das nicht (!) auf meinen Körper aus - zumindest nicht nachteilig.
Im Gegenteil: die Seele ist zufrieden, und somit kommt auch der Körper zur Ruhe.

Natürlich sollte es nicht ausufern.
Ich habe das große Glück, dass mir nach einer gewissen Menge Schokolade schlichtweg schlecht wird. Also halte ich Maß.
Außer nach meinem Shooting: da habe ich eine Tafel Schokolade verputzt PLUS ein Twixx PLUS Nudeln in Käse-Sahne-Sauce! Aber das war die absolute Ausnahme, da ich dermaßen ausgehungert war.......

Aber zurück zum Thema:

Viele meiner Kundinnen machen sich verrückt, wenn sie plötzlich einige Gramm mehr auf der Waage sehen, der Bauch plötzlich komische Rundungen zeigt und der Hunger auf diese speziellen Lebensmittel ungeahnte Kräfte entwickelt.

Slow down!

Es ist alles normal.
Mach Dich nicht abhängig von der Zahl auf der Waage!
Die Grämmchen kommen und gehen auch rasch wieder - immer und immer wieder.
Deine Bauchmuskeln verstecken sich - aber auch sie zegen sich nach einer Weile wieder. Versprochen!
Und wenn Du Hunger auf Schokolade und Co. hast, dann gönn sie Dir - OHNE ein schlechtes Gewissen, denn das macht den Effekt kaputt!

Hormone sind gewaltige kleine Kreaturen, die sehr viel darüber bestimmen, wie wir uns fühlen und aussehen.
Wir können in einem begrenzten Umfang dafür sorgen, dass wir harmonisch mit ihnen klar kommen:
viel schlafen, Ruhezeiten einhalten, nicht übermäßig Cardio in den Tag hauen, ausgewogen ernähren etc.
Doch selbst dann kann es sein, dass sie Dich monatlich von den Füßen hauen.
So ergeht es mir und vielen anderen auch.
Wie stark ausgeprägt das passiert, liegt auch am Streß, dem ich ausgesetzt bin:
Weniger Streß = weniger Zombie-Power.
Mehr Streß = heftiger Zombie-Terror.

Und auch das kann man nicht immer beeinflussen. Es gibt nun mal auch stressige Zeiten mit Prüfungen oder familiären Dingen, denen man sich nicht entziehen kann.
Stress Dich dann nicht noch zusätzlich, indem Du Panik schiebst wegen der körperlichen und auch seelischen Veränderungen.

Cool down.

Mir helfen immer meine Spaziergänge mit meinen Hunden.
Das klärt den Kopf und führt auch dazu, dass der aufgeblähte Bauch nachgibt.
Dieses Walken rate ich jeder Lady, denn es ist eine Form des Cardiotrainings, das wirklich Sinn macht und Deinem Körper Erleichterung bringt.
So setzt Du den Stoffwechsel leicht in Gang, was dazu führt, dass das im Körper gespeicherte Wasser "abgebaut" werden kann (im Schongang) und Du Dich insgesamt wohler fühlst.
Du darfst dafür gern 1 Stunde locker durch die Botanik flanieren.
Genieß es.

Und danach darfst Du Schokolade essen - wenn Dir danach ist :-)

Sei lieb zu Deinem Körper.

Viel zu viele Ladys verteufeln ihn, unterdrücken ihn, verstecken ihn.
Sie glauben den Lügen, die in den Medien verbreitet werden.
Sie vergleichen sich unermüdlich und fühlen sich mies und mieser.

Dabei sind wir alle gleich!
Alle!

Wir sind lediglich Ladys, die NICHT mit einem Weichzeichner nachgemalt werden.
Wir sind "real".
Und auch die hinter / unter dem Weichzeichner sind wie wir und schlagen sich mit den gleichen Problemen herum.
Du siehst es nur nicht.

Daher:

Genieß jede Phase MIT Deinem Körper zusammen.
Ist nicht immer leicht, ich weiß.

Aber sobald Du Dein Inneres aufräumst und Deinem Körper Platz bietest, damit er Dir zeigen kann, was er braucht und was nicht, wirst Du erkennen, wie wertvoll er ist......wie schön es ist, ihn formen zu können und wie gut es sich anfühlt, ihn als Freund zu sehen, nicht als Feind.

Für viele Ladys ein harter Weg.
Aber lohnenswert.

Und in meinem LMU-Camp bekommst Du alles von mir gestellt, damit Du diesen Weg sicher und mit Spaß in den Backen gehen kannst.

Ich freue mich sehr darauf.

Doch bis dahin:

Stell Dich gut mit Deinem Zombie, denn er kommt immer wieder ;-)








Samstag, 23. April 2016

The mind-muscle- connection


Wenn Du Dir eine DVD ansehen willst - was tust Du?
Üblicherweise legst Du die DVD rein, drückst auf PLAY, schnappst Dir eine Knabberkarotte und konzentrierst Dich auf den Film.

Was tust Du, wenn Du ein Buch lesen willst?
Du öffnest das Buch, konzentrierst Dich auf die Geschichte, lässt Dich von den Seiten wegtragen und hoffst, dass Dich keiner stört.

Was tust Du, wenn Du Dein Make-up für den Abend auffrischen möchtest?
Du ziehst ins Bad, schließt die Tür und konzenrierst Dich auf das gleichmäßige Bemalen Deines hübschen Gesichtes.

Was tust Du, wenn Du Dein Training abreißen willst?
Du gehst ins Gym und schwingst Dich zunächst auf den Crosstrainer oder auf das Laufband. Während die Minuten vergehen, schaust Du zum Fernseher oder blätterst in der Zeitschrift.

Dann gehst Du an die Geräte und ziehst die vorgegebenen Übungen durch.
Währenddessen denkst Du daran, wie bescheuert der Tag war, was Du gleich noch machen musst und lästerst still für Dich über die Tussi, die nebenan trainiert.

Dann gehst Du noch in die Pump-Stunde, weil Du heute alles geben willst.

Nach dem Beat der Musik hebst Du leichte bis mittelschwere Gewichte.

Die Zeit ist um, Du hast das Gefühl rchtig viel gemacht zu haben und gehst nach Hause.

Was ich oben bechrieben habe ist ein vertrautes Bild, das ich über die Jahre immer wieder gesehen habe:

Das Gym ist voller Leute, die ihr Training über Jahre exakt so abreißen - aber ihr Körper verändert sich nicht.

Sie geben an den Geräten eher ein lustloses Bild ab oder aber das eines Posers, der sich auf sein Outfit konzentriert, weniger auf die Übungen.

Diese Leute kommen dann zu mir und klagen ihr Leid:

Nchts verändert sich, obwohl nach Plan trainiert wird.
Der Plan muss schlecht sein.
Vielleicht ist mein Körper für Fitness nicht gemacht.
Ich kann nicht schwerer heben.

Ich kann Dir versichern, dass Du aus dem schlechtesten Plan das Beste herausholen kannst.

Aber dafür bedarf es einer gewissen Eigeninitiative. Und die fehlt bei den meisten. 
Denn sie bezahlen ja für das Gym! 
Also muss man sich alles servieren lassen können.
Das aber ist der falsche Ansatz, denn es geht immer noch um DICH!
Und wenn Du nicht weiter kommst, spätestens dann solltest Du etwas aus der Hufe kommen.
Leider muss ich dazu sagen, dass viele Trainer im Gym die Kunden nicht wirklich anleiten.
Nun will ich nicht beurteilen, ob es fehlendes Know-how ist oder auch hier eine gewisse Trägheit.
Viele Trainer sind mit ihrer Basic-Ausbildung zufrieden und ruhen sich darauf aus.

Aber die Wissenschaft geht weiter.

Und man sollte als Trainer, der mit Herz und Kopf dabei ist, in jegliche Strömungen oder auch wissenschaftliche Recherchen zumindest seine Nase kurz reinhalten.
Das scheint aber nicht der Anspruch vieler zu sein.
Das wiederum überträgt sich auf den Kunden.
Denn diesem fehlt das nötige Wissen.

Aber das nur am Rande :-)

Da stehst Du also und weißt nicht, was Du falsch machst.

Hier kommt die Antwort:

Dir fehlt die mind-muscle-connection!

WTF! 

Das denken viele, wenn ich damit um die Ecke eier.

Sie denken, dass ich jetzt mit einer Eso-Nummer auftrete.

Aber so ist es nicht.

Es geht darum, dass Du während des Trainings fokussiert bleibst, dass Du eine Verbindung zwischen Kopf (Geist) und Muskel herstellst, indem Du Dich bewusst auf den zu trainierenden Muskel konzentrierst.

Genau das passiert nicht, wenn Du in einer Zeitschrift blätterst oder aber TV schaust.
Es passiert auch nicht, wenn Du zig andere Gedanken im Schädel hast - und auch laute Musik kann diese Verbindung stören und Dich in Deinem Fortschritt blockieren.

Jetzt stell Dir mal einen Pump-Kurs OHNE Musik vor!

Öde?

Vielleicht für Dich.

Für mich wäre das heute optimal,, weil mir die Stille Raum geben würde, um mich auf das Brennen im Muskel zu konzentrieren.
Ich könnte erfühlen, ob ich noch mehr Gewicht nehmen könnte und ob ich mit der Ausführung der Übung den richtigen Muskel erwische.
Ich könnte sofort korrigieren und so dafür sorgen, dass meine Fortschritte gesichert sind.

Nicht so übel, oder?

Und ich hätte wieder mehr Spaß am Training, weil ich spüre, dass da gezielt etwas passiert.

Ich will sicher keine Pump-Kurse verteufeln!
Ich bin selbst über Jahre Pump-Trainerin gewesen und bin auf der Bühne herumgesprungen :)

Deshalb aber kann ich mir auch ein Urteil erlauben.

Pump ist klasse und macht Spaß - keine Frage.
Auch alle anderen Kurse haben ihre Berechtigung.
Du ackerst im Team und schuftest sicher einige Kalorien ab.

Willst Du aber mehr, wird Dir diese Form des Trainings nicht reichen.

Mir fehlt da der Fokus, die Ruhe während des Trainings - und damit meine ich vor allem auch die innere Ruhe. 
Kein Gehetze, weil der nächste Refrain ansteht. Du arbeitest in Deinem Tempo.
Viel besser! Viel effektiver.

Ein weiterer Pluspunkt: hast Du diese Mind-Muscle-Connection einmal drauf, verkürzt sich Dein Training!

Endergebnis: Du hast ein effektives Workout unter 1 Stunde, das Dich sicher nach vorn bringt.

Gut oder gut?

Wie geht das also mit der Mind-Muscle-Connection?

Nehmen wir ein Beispiel:

Auf Deinem Plan steht heute Leg Press (Beinpresse).

Super Übung, die gern genommen wird.

Du trottest zu der Beinpresse.

Nimm ein geringes Gewicht und setz Dich hin.

Ich habe gelernt, mit allen Übungen zunächst zu spielen, um zu erforschen, wie bei welcher Position welcher Muskel warum mitspielt.

Dieses Spielen ist kein Set!!!  Nimm es als Aufwärmübung.

Beinpresse:

Wie hast Du die Übung sonst immer gemacht?

Füße auf die Fläche gestellt, Fußsohle ganz aufstellen und los geht´s.
Vielleicht die ganze Zeit über schulterbreit.
Vielleicht etwas enger?
Was hast Du gespürt? Die meisten können diese Frage nicht gut beantworten!

Jetzt machst Du folgendes:

Setz den Fuß ganz nach oben, so dass nur Deine Ferse aufsteht. Die Beine sind etwas weiter als schulterbreit geöffnet. Nun drückst Du das Gewicht hoch. Die Knie klappen nicht nach innen! Wieder runter, ohne das Gewicht ganz abzusetzen!

Mach 10 Wiederholungen.

Wo spürst Du es? Konzentrier Dich auf die Bewegung und fokussier Dich auf den jetzt arbeitenden Muskel.

Ich spüre diese Übung so ausgeführt mehr im Gluteus maximus und Hamstrings.
Perfekt, wenn ich meinem trägen Hintern die volle Ladung geben möchte:-)

Jetzt veränderst Du die Position:

Setz die Füße ganz nach unten, so dass nur noch die Fußballen aufstehen. Die Beine sind weniger als hüftbreit geöffnet. Das fühlt sich sicher sehr ungewohnt an. Mach es trotzdem.
Drück das Gewicht langsam hoch. Die Knie klappen nicht nach außen oder innen!
Wieder runter, ohne das Gewicht ganz abzusetzen.

Mach 10 Wiederholungen.

Wo spürst Du es jetzt? Konzentrier Dich auf die Bewegung und fokussier Dich auf den jetzt arbeitenden Muskel.

Jetzt werden Deine Oberschenkel so richtig in die Mangel genommen! Dazu die Waden.
Der Po wird mehr oder minder in Ruhe gelassen.

Somit kannst Du mit einer Übung diverse Muskeln gezielt trainieren, ohne das Gerät wechseln zu müssen.

Und das geht mit vielen anderen Übungen auch!

Wie aber sollst Du das herausfinden, wenn Du nur stumpf eine Übung herunterreißt, ohne den Fokus darauf zu richten, ob Du tatsäächlich effektiv an diesem Muskel arbeitest???

Es geht nur mit dieser Muscle-Mind-Connection!

Nun willst Du Biceps Curls machen.

Wie immer "rennst" Du quasi durch diese Übung, weil Du sie langweilig findest.

STOP!  SLOW DOWN!

Jetzt stehe ich als Coach vor Dir, gebe Dir Hanteln in die Hände und sage Dir:"Konzentrier Dich auf Deinen Biceps!".

Schau in den Spiegel, und halte den Fokus aufrecht.

So macht die Übung Sinn!

Spürst Du das Brennen? Nein? Nimm mehr Gewicht.

Jetzt nochmal.
Schau in den Spiegel.

Fokus auf den Biceps.

Plötzlich ist Dein "Schaukeln" des Oberkörpers verschwunden, weil Du nur den Biceps arbeiten lässt.

Es brennt wie Hölle.

Du kannst weniger Wiederholungen machen.

Glückwunsch - Du hast alles richtig gemacht!!!!

Viele Fehler lassen sich durch diese Mind-Muscle-Connection verhindern.
Viele Stillstände lösen sich damit auf.

Wenn mir Ladys erklären, dass sich einfach nix tut am Bauch oder am Po, dann schaue ich mir an, wie sie trainieren und essen.

Wenn sonst alles passt, aber diese Verbindung nicht vorhanden ist, blockiert das viele wichtige Schritte, die Dich nach vorne bringen.

Die Mind-Muscle-Connection gibt Deinem Muskel den nötigen Pump, um zu wachsen.

Und dies ist keine Eso-Geschichte.
Dies ist blanke Wissenschaft (ich steh drauf :-D ).

Wenn Du es nicht glaubst, probier es einfach mal!
Ob im Gym oder zu Hause.

Du wirst schnell ein Gefühl dafür entwickeln, ob Du eine Übung "richtig" ausführst (also so, dass der zu trainierende Muskel tatsächlich arbeitet), oder ob Du an der Ausführung feilen musst. Oftmals ist es nur eine kleine Korrektur, ein kleiner Kniff, der aus einer faden Übung Magic werden lässt:-)

Also: schalte Deinen Kopf ein, wenn Du wirklich an einem effektiven Training interessiert bist!
Du bringst dadurch Deine Muskeln zum Glühen.

Mehr von diesen kleinen Abänderungen und "Tricks" wirst Du in meinem LMU-Camp erlernen, zu dem ich Dich gern einladen möchte.

Ich möchte meinen Ladys all das Wissen weitergeben, das ihnen einen erfolgreichen Weg verspricht.

In diesem Sinne...

Use your mind-muscle-connection!
It´s your own magic.



Donnerstag, 21. April 2016

The new kind of cardio


Ich habe echte Frauenprobleme!

Wozu der Blog, wenn ich solche nicht hier mit euch teilen und bequatschen kann?!

Ladys - das große Problem lautet: HAARE!

Aaaaaaaarrrrgghhhhh!!!

Kennt ihr das?
Alles ist gut, und dann stehst Du auf und denkst Dir: was ist denn das für ein Salat auf Deinem Schädel?
Das muss anders..
Egal wie - aber anders.

Neue Farbe?    Nö.
Neuer Schnitt?   Yesssss.

Aber wie? Und was?

Und dann geht´s los: Das Internet wird akribisch untersucht und durchwühlt nach dem ultimativen Schnitt, nach dem ich schon mein ganzes Leben lang gesucht habe!

Wie bescheuert das ist, weiß ich.

Ich mache trotzdem weiter.

Ich glaube, in solchen Phasen knallen irgendwelche Dichtungen durch bei uns Ladys (zumindest ist es bei mir so).

Was ich so lustig finde: Im Netz finde ich tolle Frisuren.

Alle TOP gestylt!

Und dann denke ich daran, wie es bei mir aussehen würde:

Täglich raus mit den Hunden - bei jedem Wetter!

Regnet es draußen, haben meine Haare plötzlich ein Eigenleben.

Dann Kapuze auf den Kopf......ich bin aus dem Alter raus, in dem Schönheit vor Praktikabilität steht. Danach sind die Haare platt.
Aufschütteln und das Beste hoffen - so schaut es bei mir aus.

Dann täglich Training.

Ich bin eine von denen, die schwitzen.
Frisur?
Finde ich nach dem Training keine.
Es ist ein Zustand, den ich zähneknirschend akzeptiert habe.

Täglich waschen? Ist nicht. Macht meine Haare kaputt.
Also eisern durchhalten.

Und ich schlafe zwischendurch auch!
Je nach Traum liegen meine Haare brav nebeneinander oder sträuben sich vor der Realität.

Ein zusätzliches Problem:
Ich bin keine von den Tussis, die morgens über eine Stunde an ihrem Outfit basteln.
Mir ist mein Frühstück wichtiger als ein gelecktes Äußeres (das eh nach 1 Stunde hinüber ist...siehe oben).
Klar will ich chic aussehen, aber eben auch schnell aus dem Bad raus sein.

Seufz.

Blätter weiter im Netz.

Die haben alle tolle Haare.....voll und mit leichten Wellen.....

Ich habe Marke Spaghetti. In blond.

Und kann mir mal jemand sagen, welche Gesichtsform ich habe?

Ich recherchiere weiter........

Rund? Nö.
Lang? Vielleicht.
Eckig und kantig - yes.
Oder oval mit einer Ecke drin?
Oder herzförmig mit einem Knick?

Hä?

Ich würde mich eher in Richtung Figur aus Addams Family einordnen: kantig mit einem grimmigen Gesichtsausdruck (für den ich echt nix kann! Ich danke meinem Papa dafür).

Und nu?

Also bräuchte ich einen femininen Touch.....so mit leichten Wellen, die das Gesicht umschmeicheln. Aber wo herbekommen?
Wenn ich sie brauche, verpieseln sie sich.

Blätter weiter.....

Ich hatte schon alles: ultra kurz und ultra blond, halblang, sehr lang, blond, schwarz, rot, blond (ich bleibe jetzt bei blond).

Ich hab das Gefühl, dass jeder seine Frisur findet - nur ich nicht.

Frust.

Ihr könnt mich mal, ihr doofen Models! Ich mach mir einen Zopf und gut!

In mir grummelt es.

Ich will aber eine Veränderung!

Es wird Sommer und ich will etwas anderes haben.

Das wird lustig, wenn mein Meister heute die Schere klappern lässt.

Irgendwie ist das ja schon eine Form des Cardiotrainings....so ein Friseurtermin.....wenn man ohne Plan, aber mit großen Erwartungen an den Start geht......finde ich.

Kürzer, struwwelig, feminin, sexy, sportlich, easy, zu mir passend - ja ist das denn zu viel verlangt?

Ich muss grinsen.

Wir Ladys haben es nicht leicht.

Das sind schwere Probleme, die ein Mann gar nicht kennen kann!

Oftmals ist es auch so, dass Ladys so einen Wandel aus ganz anderen Gründen wünschen.
Da liegt etwas vergraben....

Was es bei mir ist?

Keine Ahnung!

Vielleicht finde ich es heraus, wenn meine Haare ab sind!

Vielleicht verbuddel ich mich danach aber auch für ein halbes Jahr :D

Wie auch immes es enden wird.......mein heutiges Cardiotraining ist gesichert.

Und ich bin gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird :-)

In diesem Sinne:

Get ready for a change :-)


Mittwoch, 13. April 2016

The Cage


Fitness.
Schlank sein.
Dem Ideal entsprechen.
Dem Freund gefallen.
Besser sein.
Hübscher werden.
Im Sommer eine Traumfigur zeigen können.

Hungern.
Sich selbst hassen.
Andere immer besser finden.
Disziplin.
Hochgefühl nach dem Hungern.
Kontrolle.
Tägliches Wiegen.
Selbstzweifel.
Qual.

Die Worte und Gefühle, die mir zu diesem Thema einfallen, sind endlos.

Eßstörungen.

Seitdem ich Coach bin, werde ich regelmäßig mit diesem Thema konfrontiert, denn ich bin Ansprechpartner und Bezugsperson. Und es macht mich stolz, dass die Mädels sich trauen zu reden.....dass sie sich mir anvertrauen.
Denn ich weiß, wie schwer es ist, in dieser stillen qualvollen Welt zu leben. Allein.

Ich habe ein sehr gutes Gespür für Menschen. Meine Alarmglocken sind immer auf Hochglanz poliert. Und gerade bei diesem Thema sind meine Sensoren sehr fein gestellt.

Die Rutschpartie von "Diät" zu einer Eßstörung ist schnell gemacht.
Ich habe es bei so vielen Mädels erlebt.
Und die Geschichten, die mir erzählt werden, nehmen kein Ende.
Und jede davon berührt mich zutiefst.

Ich weiß sehr genau, was ihr da durchmacht.

Ich selbst war über Jahre keine "normale Esserin", obwohl ich mir das immer selbst einreden wolte - und meiner Umwelt auch.
Im Bescheißen (sorry, aber so ist das doch!) sind wir absolute Trendsetter! Und wir machen das so perfekt, dass wir uns selbst irgendwann glauben.

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann genau das bei mir anfing.
Ich glaube, gestört war ich schon immer :-)
Aber die Basis für jede Eßstörung ist meiner Meinung nach ein sehr poröses Selbstvertrauen.

Ich hatte davon nicht viel.

Ich fand andere Mächen immer hübscher. Ich fand mich doof. Nichtssagend.
Dazu kam der Druck auf dem Gymnasium.

Ich habe den Schritt von der Realschule auf das Gymnasium gewagt. Potential war mehr als genug da. Aber ich war immer mega schüchtern. Und da die mündliche Beteiligung eine große Rolle spielte, sah man mich eher in der Realschule, als auf dem Gymnasium.

Doch nach der 10 wollte ich es mir selbst beweisen.

Hab ich auch. Und es war gut und richtig.

Aber vor Selbstvertrauen strotzte ich immer noch nicht. Trotz gutem Abi.

Alles, was von Außen kommt, macht Dich nicht nachhaltig stark.
Du musst im Inneren wachsen. 

Aber das war mir lange Zeit nicht klar.

Der Vergleich mit anderen trieb mich in eine sehr kranke Ecke.
Noch krasser wurde es, als ich mit dem Training anfing. Und mit Wettkämpfen.

Du willst gut sein - nein! Du willst besser sein! 
Ich schaute mich um und wollte genau das - und noch mehr - was die Mädels auf der Bühne hatten:
ein strahlendes Lächeln, einen durchtrainierten Körper, Selbstvertrauen, Lob und Anerkennung.....

Eine gute Eigenschaft von mir ist meine Disziplin.
Wenn ich etwas will, dann arbeite ich dafür bis zum Umfallen.

Diese gute Eigenschaft wurde mir damals zum Verhängnis.
Denn ich arbeitete die ganze Zeit gegen mich.

Scheinbar versuchte ich, mich selbst zu bekämpfen.....dieses schwache Mädchen aus meinem Körper zu verbannen. Mit Training und Hungern.

Und bevor ich mich versah, war ich mittendrin in einer gut ausgebildeten Eßstörung (wenn ich was mache, dann immer richtig!).

Tägliches Wiegen (manchmal mehrmals täglich), der kritische, selbstverachtende Blick in den Spiegel, das Gefühl danach, nur noch mehr hungern zu müssen, um sich endlich schön zu fühlen, der Triumph über den Hunger................diese kranken Handlungen und Gedanken hatten mich voll im Griff.

Ich weiß nicht mehr, wie oft ich umgefallen bin (meine arme Mutti hat mich oft genug aufgefangen). Meine Freundin und meine Mama haben mich so oft ins Gebet genommen. Dann habe ich versprochen, dass ich wieder normal essen werde. 

Das hielt ungefähr 1 Tag.

Ich hab das nicht ausgehalten.

Ich habe halbherzig versucht, eine kleine Portion zu essen. 
Danach habe ich mich grausam gefühlt. Ich stand vor dem Spiegel und habe meinen Bauch angesehen. Er war nicht mehr flach! Panik!!! "Ich werde nie wieder was essen!!! Wie sehe ich denn aus, wenn ich normal esse??? Mein Körper ist vielleicht anders und braucht einfach weniger. Ich merke, wie das Fett sich in meinem Körper sammelt, wenn ich was esse!"

Schräge Gedanken.
Ich war gefangen.

Eßstörungen sind widerlich.
Sie kleben an Dir. Sie kontrollieren Dich. Sie machen Dir vor, dass Du unglaublich stark bist, dass Du eine toughe Person bist - weil Du es aushältst und nicht so erbärmlich schwach bist wie die anderen, die sich mit Pommes und Burgern durchfressen.
Eßstörungen bestimmen Dein ganzes Leben.
Und das derer, die Dich lieben.

Ich hab immer gedacht, wenn ich mein Ziel erreiche, dann wird es besser. 
Dann kann ich normal leben.

Aber bei der Eßstörung gibt es kein wirkliches Ziel.
Das Ziel ist "Immer weniger".
Also bleibst Du immer ein Looser, denn weniger geht immer.
Du erreichst NIE ein Ziel.

Auch nicht, wenn Du dann erfolgreich bist.
Wenn Du einen Freund hast, der Dich liebt - und Dir helfen will.
Dann wird dieser Freund zu einer Störquelle, denn er lässt Dir weniger Freiraum für Deine Störung.
Letztendlich ist die Eßstörung Dein Freund, Deine Familie.
Mehr Platz gibt es in Deinem Leben nicht.

Die innere Einsamkeit und die Eßstörung begleiteten mich loyal Tag für Tag.

Und es hilft auch nicht, wenn Dir jemand sagt, wie toll Du aussiehst.....und dass Du bitte ein wenig mehr essen solltest.

Ich habe mein verzerrtes Selbstbild im Spiegel gesehen.......häßlich! Ich habe nicht verstehen können, was die anderen meinten.

Und Du wirst kreativ, wenn es um Ausreden geht, warum Du nicht essen kannst.

Ich glaube, ich war damals in einer meiner kreativsten Phasen überhaupt! 

Ich versteckte das gemachte Frühstück, um es dann sicher zu entsorgen und hatte noch zig Tricks auf Lager, mit denen ich meine Umwelt zum Schweigen brachte. 

Die hatten doch eh keine Ahnung! Ich brauchte keine schlauen Reden.
Ich brauchte nur meine Eßstörung.
Wir beide waren dicke (oder eher dünne)!
Das beste Team ever!

Die Welt verstand mich nicht.
Und solange das so ist und Du nicht merkst, wie weit weg von Deinem eigentlichen Ideal Du bist, so lange wirst Du in diesem selbstzerstörerischen Käfig verweilen.

Ich war so schizophren, dass ich mir Bücher über Magersucht kaufte und las.
Ich glaube, ich wollte auch damit meine Umwelt beruhigen.....frei nach dem Motto: sie versucht es ja.

Vielleicht wollte ich mich auch selbst verstehen.
Es gelang irgendwie nicht wirklich.

So ging das über Jahre.

Es ist erstaunlich, was der menschliche Körper alles so aushalten kann.

Ich machte eine medizinische Ausbildung und lernte vieles über den menschlichen Körper, Ernährung etc.
Ich machte Ausbildungen im Bereich Sportlerernährung.
Ich war sehr klug und intelligent.
Und gleichzeitig so dämlich wie eine Stange Sellerie (Sellerie ist wahrscheinlich noch cleverer!), denn nichts davon konnte ich für mich anwenden.

Diese häßliche Fratze namens Eßstörung lachte mich aus, spuckte mir angewidert ins Gesicht und zeigte mir, wie erbärmlich ich war.

Und ich senkte den Kopf und gab ihrem Druck nach, jetzt doch nicht aufzuhören mit dem Hungern. Ist doch grad so nett.

Das Training habe ich über all die Jahre durchgezogen. Ich bin ein Fighter (Applaus-Applaus). 

Ich habe das durch, was viele Mädels so machen: Cardio bis zum Umfallen. Und wenn ich etwas gegessen hatte - noch mehr Cardio.

Wann kam der Zeitpunkt, an dem sich mein Leben wandelte?

Spät.

Ich glaube, ich hatte irgendwann Fotos von mir gesehen.....im Sommer......im Shirt.
Und ich habe meine Arme gesehen.
Und den dünnen Hals.
Und nix passte mehr zu dem dicken Kopf dazu!

Ich hatte einen Schrecken bekommen, denn so wollte ich nicht aussehen!!!!

Ich nahm mir meine Vorblder aus der Fitness-Branche vor und verglich sie mit meinem Foto.

WTF!!!! 

Sie waren schlank - ich mager.
Sie hatten volle Muskeln - ich hatte nur Sehnen (trotz Training!).
Sie hatten Hüfte - ich hatte Knochen.
Sie hatten Po - ich hatte Wüste!

Ich glaube, dies war der Moment, der meine innere Ausrichtung korrigierte.
Zumindest hatte ich da einen wirklich hellen Moment.
Und den verfolgte ich.

Ich wusste genau, dass ich den kommenden Weg niemals alleine schaffen würde.
Also suchte ich einen Coach.

Ich fand einen weiblichen Coach, der mir einen Trainingsplan und einen Ernährungsplan erstellte.

Und ich hatte gruselige Angst.

Das Training war hart, aber das liebte ich.
Aber ich sollte essen.
Regelmäßig.
Täglich.

Ich lag vorher oftmals bei 1000 Kalorien täglich.
Mein Coach erhöhte sofort auf 1300 Kalorien.
Das ist eigentlich die Menge, die ich zum reinen Überleben brauchte - ohne Training.
Dennoch erschien es mir so viel.

Und ich hatte Angst.

Ich sprach mit ihr darüber.
Sie hielt sich kurz und klar und versprach mir, dass ich meinem Körper endlich das geben würde, was er brauchte, um fit und sexy zu werden - und dass meine Jeans dann viel besser passen würden.

Ich hatte damals intuitiv den richtigen Coach gewählt, denn ich vertraute ihr. Einfach so.
Sie diskutierte nicht mit mir.
Sie sagte an.
Und also sprang ich - rein ins kalte Wasser.

Niemand glaubte mir, dass ich das schaffen würde.

Aber ich tat es.

Und wisst ihr, was das Bekloppte daran war?

Es war noch nicht mal schwer, denn ich legte mein Ich quasi in die Hände des Coaches - und hatte somit der Eßstörung die Kontrolle über mich entzogen.

Natürlich gabe es gruselige Momente, in denen ich alles anzweifelte.
Aber ich sah, dass mein Körper sich positiv veränderte.

Ich war skinny fat - jetzt schmolzen die Fettreserven und eine schöne Muskelschicht zierte meinen Körper.

Ich fühlte mich immer besser. Ich wurde stärker. Ich musste nicht ständig frieren. Und ich liebte mein Frühstück. Und ich genoss es, dass ich die Erlaubnis erhielt, weitere Mahlzeiten zu essen, denn das Wort des Coaches wog mehr als alles andere.

Ich war ausgeglichener und meine Hormone machten keine Achterbahnfahrten mehr.

Das alles brauchte Zeit.
Aber diese innere Kehrtwende ging bei mir sehr schnell.

Man sagt manchmal, dass ein innerer Schalter sich umstellen muss, damit man neu beginnen kann.
So ein Schalter stellt sich ja nun mal auch nicht in Zeitlupe um.
Es geht schnell.
Danach muss der Kopf lediglich die Richtung beibehalten.
Dann läuft´s.

Ich erzähle hier meine kleine Geschichte, damit ihr wisst, warum ich so oft auf Facebook etc. über Magerwahn poste.....oder über Pizza und andere Kohlis......über Schokolade und das gesunde Genießen.
Weil ich weiß, wie es nicht geht!
Und weil ich auch weiß, wie es geht!

Niemand muss mir was darüber erzählen, wie gesund es ist, mit wenig durch die Botanik zu rennen!
Niemand muss mich darüber belehren, dass Kohlenhydrate dort und da ungesund sind und am besten ganz aus dem Plan gestrichen werden sollten!
Niemand muss an mich herantreten und mich mit Broscience zutexten, nur weil man da eine Studie gelesen, dort ein Semester studiert oder nebenbei an einer Studie teilgenommen hat!
Ich bin belesen genug und lerne ständig weiter auf diesem Gebiet, um diese Teilwisser zu erkennen!
UND: ich habe selbst genug erlebt, um mein erlerntes Wissen mit meiner Erfahrung auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Ich verstehe jede Lady, die an sich zweifelt.
Ich haue sofort diplomatisch mit der Keule, wenn sich auf meiner Seite jemand mit abfälligen Kommis und Halbwissen, das gefährlich ist, ausbreitet und damit für Unsicherheit sorgt.
Zweifel sind schnell gesät.

Ich kämpfe um jede Lady.....für jede Lady.

Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie sehr immer noch an dem Glauben gehaftet wird, dass Männer lieber Magermodels lieben, als kernige Frauen, mit denen man auch mal raufen kann.
Hast Du einen solchen Typen neben Dir, ist das in meinen Augen kein Mann, sondern ein kleiner Junge der noch viel lernen muss.
Ich stehe auf Gentlemen, mit denen ich lachend eine Pizza essen kann und die mir nicht sagen, dass meine Oberschenkel zu dick sind, sondern endlich gut trainiert! 

Die Menschen in Deinem Leben sollten Dich stärken, nicht schwächen!
Hast Du jemanden, der Dich permanent kritisiert, dann lade ihn aus.
Davon gibt es an jeder Straßenecke welche.

Hast Du jemanden, der Dich darin unterstützt, ein gesundes und fittes Leben zu führen, dann schätze diese Person. Sie ist unbezahlbar.

Ich habe gelernt, um mich zu kämpfen. 
Heute gehe ich Hand in Hand mit mir spazieren......ok - manchmal kann ich mich auch nicht leiden, aber das ist völlig ok und normal.
Aber das macht sich nicht mehr in meinem Eßverhalten bemerkbar.
Dafür liebe ich das Essen viel zu sehr!
Ich habe die Liebe zum Essen gelernt.
Daher ist es mir so unsagbar wichtig, meinen Ladys ein gesundes Verhältnis zum Thema Ernährung mitzugeben.
Es ist ein Lernprozess, der durch ein gesundes Grundwissen genährt wird.

Deshalb arbeite ich an meinem LMU-Camp.
Um die Freude am Essen zu wecken.
Um Wissen weiterzugeben.
Um Sicherheit zu bieten.
Um Fitness nicht mit Hungern und Verzicht in Verbindung zu bringen, sondern mit einem gut gefüllten Teller und Schweißperlen auf der Stirn.

Um Dir eine Hand zu reichen.

Denn auch Du kannst raus aus dieser qualvollen Welt.

Du bist nicht allein.


.......to be continued.



Donnerstag, 7. April 2016

Photo Shooting.....Part I


Ich stecke in den Vorbereitungen zu einem Photo-Shooting.
Coole Sache - eigentlich.

Wenn Du in der Fitness-Branche steckst und ein Photo-Shooting vor Dir hast, willst Du Dich natürlich von Deiner besten Seite zeigen.
Und das bedeutet: Vorbereitung..

Fit sollte man schon vorher sein, denn in den letzten wenigen Wochen vor dem Shooting kannst Du auf gesunde Art und Weise keine Berge mehr versetzen.

Diese Voraussetzung hatte ich (Punkt abgehakt).

Allerdings sollen die Fotos quasi geblendet sein von den hervorblitzenden Muskeln ;-)

Also habe ich bereits im Januar an meinen Makros geschraubt, habe damit gespielt und geschaut, wie mein Körper sich im Laufe der Zeit verändert hat.

Dieses Spielen ist tatsächlich immer auch ein Ausprobieren: jeder Körper tickt anders und braucht eine andere Zusammensetzung der Makros (Kohlenhydrate, Proteine, Fette), damit er sich in die gewünschte Richtung verändern darf.

Es lief bei mir gut. Ich habe von Natur aus einen eher hageren Körperbau, meine Arme brauchen sicher noch Definition - aber ich war mit dem Anblick gar nicht mal so unzufrieden (man meckert ja immer rum....da bin ich nicht anders).

Nun heißt es: Ab in die letzte Woche vor dem Shooting.

Von dieser Woche heißt es, dass sie quasi magisch sein kann, denn hier gibst Du Deinem Körper den Feinschliff, den er braucht.
Und das ist bei Fototerminen nicht anders als bei Wettkämpfen.
Allerdings gibt es hier verschiedene Ansätze: gesunde und weniger gesunde....

Manche Models verzichten in der letzten Woche ganz auf Kohlenhydrate.
Das ist die schlechteste Variante, die man wählen kann (und damit stimmen viele meiner Kollegen in den Staaten mit mir überein), denn die Models sehen erschöpft und ausgehungert aus. Die Muskeln sind eher "trocken" und nicht voll. Und nicht selten tappen diese Mädchen in die Falle, die da heißt "Eßstörung", da sie gar nicht mehr wissen, was eine gesunde Ernährung bedeutet.

Jene Models haben allerdings im Vorfeld mit einem viel zu hohen Energiedefizit angefangen, so dass sie gar nicht anders konnten, als noch mehr Cardio hinzuzufügen und Kalorien zu reduzieren, um die letzten Wasseransammlungen aus dem Körper zu schütten.
Leider gibt es immer noch viele Coaches, die jene Methode weitergeben.

Aber die Zeiten ändern sich.
Und die Wissenschaft über den menschlichen Körper und seinen Bedarf hat sich weiterentwickelt.
Zum Glück!
Es gibt einen gesunden Weg, um auch auf Wettkämpfen oder zu Photo-Shootings gut auszusehen.

Aber zuvor berichte ich von meiner jüngsten Erfahrung, meinem Experiment.

Ihr müsst nicht glauben, dass ich keine Fehler mache!
Ganz im Gegenteil.
Und manchmal begehe ich diese Fehler ganz bewusst, um mitreden zu können........denn nur dann kann ich mir eine Meinung erlauben, finde ich.

Ich wollte vor dem Shooting einen Ansatz verfolgen, der von vielen Coaches gepusht wird.
Ich fand ihn zwar nicht ideal.
Aber hey - ich könnte ja falsch liegen.
Also legte ich los:

Ich befinde mich seit Januar in der Vorbereitung.
Ich fing damit an, meine Makros neu auszurichten. Der Fokus lag darauf, die Kohlenhydrate Schritt für Schritt zu reduzieren. Das war nicht so schwer, da ich mitunter über 200g Kohlis täglich zu mir nahm. Auch die Fette wurden ein wenig reduziert. Der Proteingehalt blieb bestehen.

Meinem Training fügte ich 2 x 15 Minuten HIIT in der Woche hinzu.
Sonst blieb ich bei meinem Krafttraining 5-6 x die Woche, jeweils ca. 60 Minuten.

Vorher hatte ich kein Cardio in meinem Programm.
Lediglich die Hunderunden dienten mir als leichtes Ausdauertraining.

Ich steh überhaupt nicht auf Waagen. In der Vorbereitungszeit krame ich sie aber dann doch hervor, um die Veränderungen schriftlich festzuhalten.

In den ersten Wochen bemerkte ich leichte Veränderungen. Meine Venen traten hervor, der Bauch wurde definierter. Noch war alles fein. Die Waage zeigte leichte Schwankungen (ich sag ja: die kann nix!).

Dann wurde es etwas anstrengender.

Ich kam an den Punkt, an dem ich meine Kohlis auf 135g täglich runtergeschraubt hatte.
Ich rotierte ein wenig, indem ich 3 Tage 135g Kohlis zu mir nahm (Fette reduziert, Protein blieb) und am 4 Tag einen Refeed einlegte mit 185g Kohlis (Protein leicht reduziert, Fette leicht erhöht).

Und das merkte ich: ICH HATTE HUNGER!!!

Das Training war manchmal eine Qual. Ich hatte viel weniger Kraft, musste Gewicht oder Wiederholungszahlen reduzieren. Die Freude am Training war oft nicht da.
Aber: No Pain No Gain - ich machte artig so weiter.

Bis die letzte Woche vor dem Shooting kam: YAY!

Jetzt hieß es für mich: DURCHBEISSEN! Aber worauf? Ich bekam fast nix mehr zwischen die Backen (so fühlte es sich zumindest an).

Zuerst wurden die Kohlis für 2 Tage auf 120g reduziert.
Das ging ja noch. Protein macht satt und davon durfte ich mehr futtern. Also alles kein Drama.
Dann aber wurden die Kohlis für 4 Tage auf 85g runtergeschraubt.

Mir muss keiner erzählen, dass eine low-carb-Diät Spaß macht!!!! 

Ich kannte dieses dizzy-Gefühl noch aus früheren Wettkampfzeiten.....und hatte es erfolgreich verdrängt!

Heute weiß ich wieder sehr genau, warum ich diesen low-carb-Kram so ablehne: er macht krank!

Am 1. Tag meiner 85g-Kohlis-Diät hab ich mich noch gut gehalten.
Es war zwar anstrengend, aber ich konnte es relativ gut durchziehen. Ich hatte ständig das Gefühl einer Leere im Bauch, aber als ich im Bett lag, war ich ganz stolz, dass ich es durchgezogen hatte (das Gefühl ist vielen Eßgestörten bekannt!!! Ein trügerisches Gefühl!!! Der Sieg über den Hunger!).

Der 2. Tag:
Verloren sah ich zu meiner Mops-Müsli-Schüssel, aus der ich immer brav meine Haferflocken am Morgen gefuttert hatte. Da habe ich morgens schon mal vorwitzig 55g Kohlenhydrate gegessen. Und hab das so genossen.
Jetzt sah ich in meine Quarkpackung und machte ein fades Gesicht.

Das Arbeiten war anstrengend.
Ich hatte Hunger.
Ich musste viel trinken und die Toilette war mein bester Freund.

Zwischendurch habe ich mir ein Bonbon gegönnt.......einfach nur, um was im Mund zu haben (natürlich habe ich diese Makros mit eingerechnet).

Das Training war ein Desaster! 
Ich musste zwischendurch pausieren, hatte keine Kraft. Ich merkte, wie mein Kreislauf Achterbahn gefahren ist. Ätzend!

Ich zog mein Shirt hoch: Yep: Sixpack.

Aber es gefiel mir nicht.

Es sah aus wie verdörrtes Fleisch.

Ich mag das nicht, wenn alles so furchtbar "trocken" aussieht.
Ich mag volle Muskeln und einen gesunden Körper.
Und einen Geist, der funktioniert!
Und das tat er nicht mehr richtig: ständig vergaß ich etwas, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Es war wie Watte im Kopf. Ich fühlte mich weinerlich. Krank. Und ich hatte ständig Kopfschmerzen.
Und Hunger.

Ich ging mit einem knurrenden Magen und einer leeren Birne mit meinen Hunden durch den Wald.
Und ich beschloss, dass ich dieses Experiment hier und jetzt abbrechen würde.
Ich hatte Hunger.
Ich wollte nur noch essen.
Egal was!

Mit diesem Entschluss fuhr ich nach Hause.
Das war gestern.
Und zu Hause habe ich gegessen!!!!!!!!!! Gesund UND mit etwas Schokolade (ich war so unterzuckert!!!).

Oh Himmel - war das alles lecker!!!!
Ich habe nicht übertrieben, da mein Körper sonst rebelliert hätte.
Aber ich war satt und glücklich.

Heute früh bin ich mit starken Kopfschmerzen aufgestanden: der Körper merkt sich einfach alles:
Jedes Training, aber auch jedes blöde Experiment.
Und er muss sich wieder umstellen.
Die Zeit gebe ich ihm.
Ich habe ihn morgens schon mal mit meinen Haferflocken verwöhnt :-)
So geht´s erst mal.

Mein Shooting ist am Montag.

Ich habe noch 4 Tage, um mich gesund darauf vorzubereiten.

Back to the roots. Und weg von der ungesunden Art und Weise.

Wie ich das hinbekomme?

Ich werde davon berichten.

Ladys, ich kann euch nur sagen:

Lasst den Quatsch mit den low-carb-Diäten!!!

Es klappt so viel besser MIT carbs!

Versucht es ......ihr werdet euch wundern :-)

Ich freue mich auf die neue Vorbereitung und auf ein Shooting mit einem MEGA Fotografen, dessen Arbeiten ich euch gern bald vorstellen werde.

Stay strong!!!



Freitag, 1. April 2016

The real me


Man kann es nicht jedem recht machen.
Ich weiß das.
Trotzdem versuche ich im sozialen Netz Dinge zu berühren, die euch zum Schmunzeln bringen, die euch dazu einladen, manches aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Nicht immer hat es unmittelbar etwas mit Sport zu tun.
Aber immer mit mir, denn hier zeigt sich meine Art des Humors.
So lernt ihr mich kennen.

Manchmal sind es schnelle Posts, die zeigen, was ich esse oder trinke.
Oft sind es Sprüche, die mir gefallen (manchmal sogar meine eigenen = YAY!).
Häufig seht ihr Körperausschnitte, die, sofern es nicht ganz deutlich zu sehen ist, meine eigenen Quadratzentimeter darstellen.

So gut wie nie poste ich ein typisches Bodybuilding-Poser-Foto, auf dem alles von mir zu sehen ist.
Auch das sagt einiges über mich aus.
Wenn man sich die Mühe macht, mal ein wenig darüber nachzudenken.

Aber ich muss erkennen, dass das zu viel verlangt ist, denn das WWW ist eine schnelllebige Welt, in der in Sekundenschnelle geblättert und geurteilt wird.

In einer Blinzelsekunde entschiedet da jemand über Dich:

Gut - schlecht
Interessant - langweilig
Sexy - hässlich
Zu fett - zu dünn
Zu viel Muskeln für eine Lady - noch nie im Gym gewesen
Zu dickes Gesicht - zu lange Füße
Zu dicker Po - zu wenig Bauch
Zu jung - zu alt
Zu blond - zu düster

Schnell ist ein Wort geschrieben, ins Netz gestellt. Der Schreiberling fühlt sich vielleicht noch cool dabei, wie lässig er das so hinrotzt.

Es ist erstaunlich, wie die Reaktionen ausfallen, wenn ich solche Aussagen kommentiere....wenn ich darauf antworte.

Nur weil meine Seite anders aussieht (eben KEINE 10000 Bilder von mir, wie ich T-Shirt und Brust anhebe, um mein Sixpack zu zeigen oder meinen Biceps anspanne und ihn aus allen Blickwinkeln fotografiere - oder diese "Schau mal-ich hab tatsächlich einen kleinen Po und den streck ich Dir jetzt mal hin"-Pose zeige) heißt es doch noch lange nicht, dass kein realer Mensch hinter Level me up steht.
LMU ist mein Baby und ich verfolge sehr genau, was auf meinen Seiten passiert - und ich reagiere auch darauf. 

Und auf meiner Seite wimmelt es von Fotos von mir.
Und auch Videos sind darauf zu finden.
Wer also will, der entdeckt den Menschen, der dahinter steckt.

Ich habe mir heute, nachdem ich wieder so einen wahnsinnig herzlichen Kommentar lesen durfte, überlegt, was ihr eigentlich möchtet.

Wollt ihr echt noch eine Seite mit einer Lady in den typischen Posen - tagein tagaus?
Müsst ihr meine Muskeldefinitionen sehen, um daraus den Schluss ziehen zu können, dass ich tatsächlich was mit Fitness zu tun habe?

Ich sperre mich total dagegen, weil ich dann tatsächlich mit dem Strom schwimme, dem Mainstream folge, ihn bediene. 

Und ganz ehrlich: gerade WEIL ich aus der Fitness-Branche komme und viel davon mitbekomme, empfinde ich die meisten Pics als so langweilig, weil sie geradezu identlisch sind.

Gar keine Frage: es gibt wunderwunderschöne Ladys, die ich sehr bewunder. 
Deren Fotos sind ein Genuss für meine müden Augen.

Ich mag beispielsweise aber auch Käsekuchen.
Aber wenn ich täglich 3 Käsekuchen bekäme, die identisch sind in Form und Geschmack, dann wäre das irgendwann auch zu viel. Und die Freude ginge flöten. Ich wäre gesättigt.

So empfinde ich das derzeit mit den Fitness-Models: es gibt eine Unzahl wunderschöner, aber ein Mangel an außergewöhnlichen.

Es verkauft sich nun mal gut, wenn man knapp bekleidet um sein Leben post - ich weiß das.
Aber ich habe mich im Vorfeld, bevor ich mit LMU anfing, gefragt: 

"Was willst Du?"

Die Antwort war:

"Ich will den Ladys Fitness nahe bringen. Ich möchte ihnen zeigen, dass man essen muss, um schlank zu werden. Ich möchte ihnen als Motivator dienen, damit sie Spaß am Sport entwickeln. Ich möchte sie coachen. Ich möchte, dass sie von mir lernen"

Die Antwort lautete nicht:

"Ich will ihnen durch meinen Körper zeigen, wie toll man aussehen kann, wenn man fit ist. Ich will ihnen täglich präsentieren, was ich alles kann und wie stark ich bin."

Bei manchen Fotos, die ich so sehe, muss ich mich vergewissern, dass ich auf keiner Porno-Seite gelandet bin.
Sport hat durchaus mit Haut zu tun.
Aber bei manchen Shootings hat man in meinen Augen das Thema verfehlt.....nun ja: not my business :-)

Wie auch immer.....

Nochmals für alle zum Verständnis:

Level me up - das bin ich: Anne, weiblich.
Seit 20 Jahren in der Fitness-Branche.
Lebending.
Aufmerksam.
Mit Kopf auf die Welt gekommen, obwohl ich ihn selten zeige.
Fitness-Coach.
Derzeit in der Vorbereitung auf ein Foto-Shooting, das heißt:
Ich bin bissig und unberechenbar, weil ich auf einer strikten Diät bin, um meinen Körper zu shredden! (Ich muss dafür noch ein Schild basteln und es mir um den Hals hängen :-D).

Und das ist nicht lustig, wenn man mir in solchen Phasen schräg kommt, das will ich hier mal zugeben ;-)

Ich halte nix vom Hungern, aber ein solches Shooting ist nun mal wichtig. Und dann muss man da durch. Die Tage sind hart, das Training ist härter, das Essen wird anders und weniger.....man wird empfindsamer.
Also VORSICHT im Gebrauch derzeit :-D

Ich freue mich auf das Shooting, soll es doch anders werden.......
Und wenn es mir in den Sinn kommt, werde ich vielleicht auch diese Fotos posten.
Vieleicht sogar mit meinem Kopf - YAY!!!

Spätestens dann wird man vielleicht sehen:
Hey - Level me up ist dieser irrer weibliche Fitness-Freak mit den 3 Hühnermuskeln.

Mir würde das reichen.

Strike! :-D

 
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