Donnerstag, 7. April 2016

Photo Shooting.....Part I


Ich stecke in den Vorbereitungen zu einem Photo-Shooting.
Coole Sache - eigentlich.

Wenn Du in der Fitness-Branche steckst und ein Photo-Shooting vor Dir hast, willst Du Dich natürlich von Deiner besten Seite zeigen.
Und das bedeutet: Vorbereitung..

Fit sollte man schon vorher sein, denn in den letzten wenigen Wochen vor dem Shooting kannst Du auf gesunde Art und Weise keine Berge mehr versetzen.

Diese Voraussetzung hatte ich (Punkt abgehakt).

Allerdings sollen die Fotos quasi geblendet sein von den hervorblitzenden Muskeln ;-)

Also habe ich bereits im Januar an meinen Makros geschraubt, habe damit gespielt und geschaut, wie mein Körper sich im Laufe der Zeit verändert hat.

Dieses Spielen ist tatsächlich immer auch ein Ausprobieren: jeder Körper tickt anders und braucht eine andere Zusammensetzung der Makros (Kohlenhydrate, Proteine, Fette), damit er sich in die gewünschte Richtung verändern darf.

Es lief bei mir gut. Ich habe von Natur aus einen eher hageren Körperbau, meine Arme brauchen sicher noch Definition - aber ich war mit dem Anblick gar nicht mal so unzufrieden (man meckert ja immer rum....da bin ich nicht anders).

Nun heißt es: Ab in die letzte Woche vor dem Shooting.

Von dieser Woche heißt es, dass sie quasi magisch sein kann, denn hier gibst Du Deinem Körper den Feinschliff, den er braucht.
Und das ist bei Fototerminen nicht anders als bei Wettkämpfen.
Allerdings gibt es hier verschiedene Ansätze: gesunde und weniger gesunde....

Manche Models verzichten in der letzten Woche ganz auf Kohlenhydrate.
Das ist die schlechteste Variante, die man wählen kann (und damit stimmen viele meiner Kollegen in den Staaten mit mir überein), denn die Models sehen erschöpft und ausgehungert aus. Die Muskeln sind eher "trocken" und nicht voll. Und nicht selten tappen diese Mädchen in die Falle, die da heißt "Eßstörung", da sie gar nicht mehr wissen, was eine gesunde Ernährung bedeutet.

Jene Models haben allerdings im Vorfeld mit einem viel zu hohen Energiedefizit angefangen, so dass sie gar nicht anders konnten, als noch mehr Cardio hinzuzufügen und Kalorien zu reduzieren, um die letzten Wasseransammlungen aus dem Körper zu schütten.
Leider gibt es immer noch viele Coaches, die jene Methode weitergeben.

Aber die Zeiten ändern sich.
Und die Wissenschaft über den menschlichen Körper und seinen Bedarf hat sich weiterentwickelt.
Zum Glück!
Es gibt einen gesunden Weg, um auch auf Wettkämpfen oder zu Photo-Shootings gut auszusehen.

Aber zuvor berichte ich von meiner jüngsten Erfahrung, meinem Experiment.

Ihr müsst nicht glauben, dass ich keine Fehler mache!
Ganz im Gegenteil.
Und manchmal begehe ich diese Fehler ganz bewusst, um mitreden zu können........denn nur dann kann ich mir eine Meinung erlauben, finde ich.

Ich wollte vor dem Shooting einen Ansatz verfolgen, der von vielen Coaches gepusht wird.
Ich fand ihn zwar nicht ideal.
Aber hey - ich könnte ja falsch liegen.
Also legte ich los:

Ich befinde mich seit Januar in der Vorbereitung.
Ich fing damit an, meine Makros neu auszurichten. Der Fokus lag darauf, die Kohlenhydrate Schritt für Schritt zu reduzieren. Das war nicht so schwer, da ich mitunter über 200g Kohlis täglich zu mir nahm. Auch die Fette wurden ein wenig reduziert. Der Proteingehalt blieb bestehen.

Meinem Training fügte ich 2 x 15 Minuten HIIT in der Woche hinzu.
Sonst blieb ich bei meinem Krafttraining 5-6 x die Woche, jeweils ca. 60 Minuten.

Vorher hatte ich kein Cardio in meinem Programm.
Lediglich die Hunderunden dienten mir als leichtes Ausdauertraining.

Ich steh überhaupt nicht auf Waagen. In der Vorbereitungszeit krame ich sie aber dann doch hervor, um die Veränderungen schriftlich festzuhalten.

In den ersten Wochen bemerkte ich leichte Veränderungen. Meine Venen traten hervor, der Bauch wurde definierter. Noch war alles fein. Die Waage zeigte leichte Schwankungen (ich sag ja: die kann nix!).

Dann wurde es etwas anstrengender.

Ich kam an den Punkt, an dem ich meine Kohlis auf 135g täglich runtergeschraubt hatte.
Ich rotierte ein wenig, indem ich 3 Tage 135g Kohlis zu mir nahm (Fette reduziert, Protein blieb) und am 4 Tag einen Refeed einlegte mit 185g Kohlis (Protein leicht reduziert, Fette leicht erhöht).

Und das merkte ich: ICH HATTE HUNGER!!!

Das Training war manchmal eine Qual. Ich hatte viel weniger Kraft, musste Gewicht oder Wiederholungszahlen reduzieren. Die Freude am Training war oft nicht da.
Aber: No Pain No Gain - ich machte artig so weiter.

Bis die letzte Woche vor dem Shooting kam: YAY!

Jetzt hieß es für mich: DURCHBEISSEN! Aber worauf? Ich bekam fast nix mehr zwischen die Backen (so fühlte es sich zumindest an).

Zuerst wurden die Kohlis für 2 Tage auf 120g reduziert.
Das ging ja noch. Protein macht satt und davon durfte ich mehr futtern. Also alles kein Drama.
Dann aber wurden die Kohlis für 4 Tage auf 85g runtergeschraubt.

Mir muss keiner erzählen, dass eine low-carb-Diät Spaß macht!!!! 

Ich kannte dieses dizzy-Gefühl noch aus früheren Wettkampfzeiten.....und hatte es erfolgreich verdrängt!

Heute weiß ich wieder sehr genau, warum ich diesen low-carb-Kram so ablehne: er macht krank!

Am 1. Tag meiner 85g-Kohlis-Diät hab ich mich noch gut gehalten.
Es war zwar anstrengend, aber ich konnte es relativ gut durchziehen. Ich hatte ständig das Gefühl einer Leere im Bauch, aber als ich im Bett lag, war ich ganz stolz, dass ich es durchgezogen hatte (das Gefühl ist vielen Eßgestörten bekannt!!! Ein trügerisches Gefühl!!! Der Sieg über den Hunger!).

Der 2. Tag:
Verloren sah ich zu meiner Mops-Müsli-Schüssel, aus der ich immer brav meine Haferflocken am Morgen gefuttert hatte. Da habe ich morgens schon mal vorwitzig 55g Kohlenhydrate gegessen. Und hab das so genossen.
Jetzt sah ich in meine Quarkpackung und machte ein fades Gesicht.

Das Arbeiten war anstrengend.
Ich hatte Hunger.
Ich musste viel trinken und die Toilette war mein bester Freund.

Zwischendurch habe ich mir ein Bonbon gegönnt.......einfach nur, um was im Mund zu haben (natürlich habe ich diese Makros mit eingerechnet).

Das Training war ein Desaster! 
Ich musste zwischendurch pausieren, hatte keine Kraft. Ich merkte, wie mein Kreislauf Achterbahn gefahren ist. Ätzend!

Ich zog mein Shirt hoch: Yep: Sixpack.

Aber es gefiel mir nicht.

Es sah aus wie verdörrtes Fleisch.

Ich mag das nicht, wenn alles so furchtbar "trocken" aussieht.
Ich mag volle Muskeln und einen gesunden Körper.
Und einen Geist, der funktioniert!
Und das tat er nicht mehr richtig: ständig vergaß ich etwas, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Es war wie Watte im Kopf. Ich fühlte mich weinerlich. Krank. Und ich hatte ständig Kopfschmerzen.
Und Hunger.

Ich ging mit einem knurrenden Magen und einer leeren Birne mit meinen Hunden durch den Wald.
Und ich beschloss, dass ich dieses Experiment hier und jetzt abbrechen würde.
Ich hatte Hunger.
Ich wollte nur noch essen.
Egal was!

Mit diesem Entschluss fuhr ich nach Hause.
Das war gestern.
Und zu Hause habe ich gegessen!!!!!!!!!! Gesund UND mit etwas Schokolade (ich war so unterzuckert!!!).

Oh Himmel - war das alles lecker!!!!
Ich habe nicht übertrieben, da mein Körper sonst rebelliert hätte.
Aber ich war satt und glücklich.

Heute früh bin ich mit starken Kopfschmerzen aufgestanden: der Körper merkt sich einfach alles:
Jedes Training, aber auch jedes blöde Experiment.
Und er muss sich wieder umstellen.
Die Zeit gebe ich ihm.
Ich habe ihn morgens schon mal mit meinen Haferflocken verwöhnt :-)
So geht´s erst mal.

Mein Shooting ist am Montag.

Ich habe noch 4 Tage, um mich gesund darauf vorzubereiten.

Back to the roots. Und weg von der ungesunden Art und Weise.

Wie ich das hinbekomme?

Ich werde davon berichten.

Ladys, ich kann euch nur sagen:

Lasst den Quatsch mit den low-carb-Diäten!!!

Es klappt so viel besser MIT carbs!

Versucht es ......ihr werdet euch wundern :-)

Ich freue mich auf die neue Vorbereitung und auf ein Shooting mit einem MEGA Fotografen, dessen Arbeiten ich euch gern bald vorstellen werde.

Stay strong!!!



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