Dienstag, 16. Februar 2016

Endless Dreamer


"Hör nicht auf zu träumen!"
Seine Worte begleiten mich.
Immer noch.
Wie seltsam es ist, dass ein Satz, 5 simple Worte, so viel in mir auslösen können.
Wie tief sie in meine Seele sinken können.

Ich habe nie aufgehört zu träumen.
Aber ich habe aufgehört, meine Träume zu teilen.

Meine Träume sind mein Strauß von bunten Luftballons, den ich in meiner Hand halte und der meinen Gang plötzlich leicht und federnd werden lässt.

"Don´t stop dreaming" hört und liest man so oft. Und das bezieht sich zumeist auf Pläne und Visionen, die Du für Deine Zukunft hast......ob das jetzt ein Haus am Meer ist oder der muskulöse Körper.
Und das ist gut und richtig, denn so erschaffst Du Dir ein Bild, dem Du motiviert folgen kannst.

Aber Träume müssen nicht immer in Erfüllung gehen, damit man sie träumen darf.

Ich weiß, dass ich viele Träume habe, die sich nie in meinem Leben finden werden.

Aber ist es nicht toll, einfach mal herumzuspinnen?

Ich brauche das.

Ich schalte dann die Realität mit ihrer Härte aus und erträume mir mein Ideal.

Und ich bin nicht traurig oder enttäuscht, wenn ich die Augen wieder öffne, denn ich weiß, dass nicht jeder die Regie meines Traumes übernehmen möchte - nicht jeder möchte eine Hauptrolle darin spielen.

Nennt man das vielleicht einen realistischen Träumer?
Maybe.

Träume sind wie eine Kuscheldecke, die sanft die Wunden des Lebens verdeckt,.....damit sie langsam heilen können.

Ich glaube, ohne meine Träume wäre ich kein guter Mensch.

Vielleicht sind die kreativen Menschen die größten Träumer.

Nur so konnte ich Geschichten schreiben.
Nur so konnte ich auf Seminaren oder Lesungen die Menschen in meine Welten führen.......indem ich Worte gebrauchte, aus denen Bilder entstanden.
Der Verstand hatte Pause - der Träumer wurde geweckt.

Als Kind brauchte ich meine Träume, um mich lebendiger zu fühlen.
Ich war ein sehr stilles und schüchternes Mädchen.
In meinen Träumen aber war ich extrem cool drauf :-D
Das half mir.

Stück für Stück setzte ich diesen Traum in die Realität um...unbewusst, wie ich meine.
Ich bin zwar nicht die coolste Lady on earth, aber ich habe eine große Klappe, die viele durchaus schätzen.
Traum erfüllt - check!

Ich träumte immer davon, einen Hund zu haben.
Als ich Kind war, haben meine Eltern mir dies nicht erlaubt.
Heute habe ich 3 Hunde und einen schwarzen Kamikaze-Kater.
Traum doppelt und dreifach erfüllt - check!

Ich wollte immer irgendwie auf die Bühne....
Ich tanze für mein Leben gern. Aber dafür war ich zu schissig, als dass ich das beruflich in die Realität umgesetzt hätte.
Aber ich habe mit grandiosen Tänzern die Bühne rocken dürfen, die mir alle ein großes Talent bescheinigt haben.
Für mich: Traum erfüllt: check!

Auf der Bühne und im Rampenlicht stand ich dennoch: Als Trainerin und Wettkämpferin.
Und das war meine absolute Erfüllung.

Also: Traum sowas von erfüllt: check!

Ich träume davon, irgendwo ganz abgelegen auf einem Hof zu leben........mit Tieren, die meine Hilfe benötigen.
Kann ich mir abschminken - die Taler fehlen.
Trotzdem bleibt der Traum.

Ich habe davon geträumt, mit Mitte/Ende 20 Kinder zu haben. Zwei Prachtkerlchen, die "Mama" zu mir sagen.
Dieser Traum ist ausgeträumt.
Und das schmerzt manchmal sehr, da mache ich mir nichts vor.
Doch so ein geplatzter Traum hat mich nicht mutlos werden lassen.
Ich habe nach anderen Wegen gesucht, die mich glücklich machen - und das ist ganz sicher mein Trainerdasein.
Hier werde ich von meinen Kunden zwar nicht "Mami" genannt, dafür aber "Oberelch". Und das ist für mich fast dasselbe :-)

Ich habe noch viele andere Träume......vom Meer und Strand.....vom Schreiben an einem neuen Buch (oder Blog) auf einer verträumten Terrasse.....mit einem milden Wind und dem Gesang der Wellen in meinem Ohr.......von meiner Hündin Peanut, die auf´s Wort auf mich hört........von einem Urlaub an der See mit meinen Oldies, damit sie das Meeressalz nochmals auf ihren Lippen schmecken können und ein Stück vom Glück mit nach Hause nehmen........von dem Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit........von einer Welt, in der meine geliebten tierischen Freunde ohne Leid leben können..............von der genialen Erfindung eines Mittels, das Krebs heilt..................von mir, wie ich irgendwann mit einem zufriedenen Blick saftig ins Gras beisse und sagen kann:
"Ich lebte nicht alle Träume. Aber ich träumte mein Leben." (ein wenig Drama muss schon sein).

Träume können so unterschiedlich sein!
Und doch ist jeder davon wichtig.

Ich glaube fast, ich sammel Träume, wie andere Schuhe oder Taschen.
Das ist mein Luxus, mit dem es mir sehr gut geht.

Ich war schon immer so.
Ich bleibe so.

Manche wollen mich vor Verletzungen und Enttäuschungen bewahren und mahnen mich, diese Spinnereien ad acta zu legen.
Sie verstehen nicht, dass ich sehr wohl zu differenzieren weiß.
Sie wissen nicht, dass man mir meine Lebensgrundlage nehmen würde, wäre das Träumen und Spinnen nicht.

Ich wäre nicht hier, ohne meine inneren Geschichten.
Denn sie treiben mich.
Sie beflügeln mich.
Sie heilen und tragen mich.
Sie motivieren mich zu wagen.
Sie sind so viel von mir, dass ich nicht ich wäre ohne sie.

Und doch passiert es ab und zu, dass ich von meinen Träumereien abgetrieben werde.
Der Wellengang des Lebens ist manchmal sehr rau. Dann bin ich zu müde zum Träumen.
Manchmal fühle ich mich allein mit dieser "Macke".
Wie schön ist es dann, wenn man auf Menschen treffen darf, die Dich mit einem Satz, mit 5 simplen Worten, wieder erinnern.......

"Hör nicht auf zu träumen!"

Danke.

Und ich schließe die Augen und sehe Geschichten, die mein Herz rühren.
Und irgendwann werde ich sie leben.......vielleicht ;-)

Vergiß das Träumen nicht.
Die Welt braucht mehr davon......





3 Kommentare:

  1. WOW!!!! So schön geschrieben Anne!!! Total nachvollziehbar und so ehrlich! Ich wünsche Dir, dass Du noch möglichst viele Deiner Träume umsetzen kannst! Bleib einfach weiterhin so wie Du bist! Alles Liebe, Christiane

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    1. Christiane spricht mir aus der Seele.
      Dicker Drücker Manu.

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